Lernformen

Anwendungsorientiert und wissenschaftlich fundiert – diese Kombination kennzeichnet unsere Weiterbildungsprogramme. Dazu gehören auch vielfältige Lernformen.

In den zwei- bis viertägigen Moduleinheiten werden die theoretischen und praktischen Inhalte vermittelt und die beraterische Praxis in Rollenspielen und Übungen trainiert. Zentral für das Beratungslernen sind zudem die Übungsphasen in der eigenen Praxis, die intensiv reflektiert werden.

Um die kontinuierliche beraterische Kompetenzentwicklung der Teilnehmenden systematisch zu fördern, werden methodisch-didaktisch neben langjährig bewährten, auch innovative Lernformen genutzt.

Videoanalyse

Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit zur Supervision durch Videoanalyse bzw. mit eigenen Klientinnen und Klienten live zu arbeiten. Dabei sind alle Teilnehmenden als Beratende, Co-Beratende und Beobachtende beteiligt.

Diese Lernmöglichkeit kann im CAS-Programm Grundlagen freiwillig genutzt werden, im CAS-Programm Prozesse gestalten ist eine Videoanalyse verpflichtend für alle Teilnehmenden.

Peer-to-Peer-Counseling

Peer-to-peer-Counseling bezeichnet die gegenseitige Beratung von Menschen gleichen Interesses oder gleicher Erfahrungen, in diesem Fall von Weiterbildungsteilnehmenden im beraterischen Lernprozess. Im CAS-Programm Beraterisches Handeln wird mit der Methode des Peer-to-Peer-Counseling gearbeitet. Dazu werden Lerntandems gebildet, die sich gegenseitig in ihrer beruflichen Praxis besuchen, an einzelnen Beratungsgesprächen beobachtend teilnehmen und sich gegenseitig konstruktives Feedback geben. Diese Rückmeldung im Zweiersetting ermöglicht ein differenzierteres Feedback auch zu persönlicheren Themen. Die Beratungshospitationen erfolgen verteilt über die Dauer des CAS-Kurses insgesamt viermal, das heisst jede teilnehmende Person wird zweimal in ihrer beraterischen Praxis beobachtet und ist zweimal selbst Beobachtende/r.

Live-Beratung mit Simulations-Klient*innen

Im CAS-Programm Beraterisches Handeln absolvieren die Teilnehmenden jeweils eine Live-Beratung mit einer Schauspielerin oder einem Schauspieler. Die Beratenden erhalten einige Vorinformationen zum Klienten oder zur Klientin und dem Zuweisungskontext und führen auf dieser Basis eine Live-Beratung durch. Die übrigen Teilnehmenden sind Beobachtende. Der Schauspieler bzw. die Schauspielerin hat vorab eine Rolleninstruktion zum Fall erhalten.

Selbsterfahrung

Zentraler Bestandteil in der beraterischen Kompetenzentwicklung ist die Reflexion der eigenen Person im Rahmen der Selbsterfahrung. Diese findet in zwei CAS-Programmen als jeweils viertägiges Seminar in einem externen Seminarhotel statt.

Im CAS-Programm Beraterisches Handeln findet die Selbsterfahrung im Rahmen der Masterclass Selbsterfahrung oder des Moduls zur Achtsamkeit statt. Darüber hinaus ergänzen weitere selbstreflexive Einheiten die personbezogene Reflexion, sodass im Rahmen des MAS-Programms insgesamt 100 Stunden Selbsterfahrung absolviert werden. Dies entspricht den Vorgaben für eine Anerkennung bei systemis.ch.

Supervision und Intervision

Die Teilnehmenden der Weiterbildung treffen sich in kontinuierlich stattfindenden Intervisions- und Supervisionsgruppen von vier bis sechs Personen, in denen eine Reflexion des eigenen beraterischen Handelns im Kontext der Umsetzung systemisch-lösungsorientierter Kurzzeitberatung in der Praxis erfolgt.

Die Ausbildungssupervision wird von erfahrenen Supervisor*innen begleitet, ein weiterer Teil supervisorische Reflexion ist in die Moduleinheiten integriert.

Digitale Lernformen / Blended Learning

Unsere Lernplattform Moodle bietet den Zugang zu den Unterrichtshandouts sowie zu vertiefenden Texten und Materialien und ermöglicht so ein individuell ausgerichtetes Selbststudium.

Im Rahmen des Projektes Digitale Beratung hoch 2 wurde die Supervision im Blended-Format, d.h. in einem Mix aus Sitzungen vor Ort und virtuellen Treffen, durchgeführt und differenziert evaluiert. Das Format wurde insgesamt positiv evaluiert und ist nun im CAS Grundlagen der systemisch-lösungsorientierten Kurzzeitberatung implementiert. Eine Supervisionsgruppe wird jeweils im Blended-Format angeboten.

Weitere digitale Lernformate sind in Planung.


Qualitätsstandards in der Weiterbildung

Gute Qualität in der Weiterbildung umfasst für uns:

  • eine ausgeprägte Praxisnähe durch die enge Zusammenarbeit mit Fachpersonen aus der Praxis der Sozialen Arbeit, der Beratung und der Therapie,
  • eine wissenschaftliche Fundierung, was beinhaltet, dass aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse oder wissenschaftsbasierte Anwendungen in die Weiterbildungen einfliessen und die forschende Neugier der Weiterbildungsteilnehmenden gefördert wird,
  • eine hohe Aktualität im Hinblick auf den Einbezug von Themen aus dem beraterisch-therapeutischen Fachdiskurs,
  • eine gute Balance zwischen langjährig bewährten Weiterbildungsinhalten und –methoden einerseits und der Nutzung innovativer Lernmethoden und aktueller Lerninhalte andererseits.

Gemeinsam mit anderen MAS-Programmen Beratung haben wir uns im Juni auf zentrale Qualitätsstandards hochschulischer Beratungsweiterbildungen in der Deutschschweiz verständigt.

×